Handeln für "null" CO2-Emissionen: Abflug ohne "push back" des Flugzeugs!

2021/09/14

Flugzeugmotoren werden nicht nur während des Fluges, sondern auch während des Bodenverkehrs vom Vorfeld zur Start- und Landebahn eingesetzt. Die ANA Group setzt auch Initiativen zur Reduzierung der CO2-Emissionen während des Bodenverkehrs um.

Worum handelt es sich beim „push back“, das Flugzeuge vor dem Abflug ausführen?

Wenn ein Flugzeug vom Kontrollturm zum Abflug freigegeben wird, schiebt ein Schlepper, der mit den vorderen Stützen (auch als „Bugfahrwerk“ bezeichnet) verbunden ist, das Flugzeug nach hinten auf eine Position, an dem es sicher mit dem Vortrieb beginnen kann. Dies wird als „push back“ bezeichnet, und der Pilot startet den Motor während dieses Vorgangs.

CO2-Emissionen können verringert werden indem das Vorfeld ohne dieses Zurückschieben verlassen wird!

Nach dem Zurückschieben begibt sich das Flugzeug selbstständig zur Landebahn. Um den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen so weit wie möglich zu reduzieren hat die ANA Group jedoch in Zusammenarbeit mit der japanischen Luftfahrtbehörde des Ministeriums für Land, Infrastruktur, Transport und Tourismus den Betrieb in einigen Teilen des Vorfelds des Internationalen Flughafens Tokio Haneda begonnen, wo das Flugzeug sicher und ohne Zurückschieben von allein abfliegen kann. Durch diese Initiative ist es nun möglich, bei einem offenen Platz auf dem Vorfeld (einem vom Terminal entfernten Bereich) ohne Gebäude oder andere Hindernisse selbstständig ohne Zurückschieben zu starten.

  • * An einigen Flughäfen wird es bereits ähnlich praktiziert.

Im Betrieb am internationalen Flughafen Tokio Haneda wurde die Selbstfahrzeit pro Flug um rund 30 Sekunden verkürzt, wodurch die CO2-Emissionen um rund 93 Tonnen pro Jahr reduziert werden konnten. Dies entspricht dem Volumen von etwa 93 25 Meter langen Schwimmbädern.

Es geht nicht ausschließlich um die Reduzierung der CO2-Emissionen! Es bestehen auch Vorteile für die Kunden.

Durch die selbstständige Abfahrt muss der Schlepper nach dem Zurückschieben nicht mehr vom Flugzeug getrennt werden. Dadurch wird die Zeit, die der Schlepper auf der Rollbahn benötigt, verringert und die Durchfahrt anderer Flugzeuge wird nicht blockiert.
Darüber hinaus kann die Startdauer um etwa 2 Minuten und 30 Sekunden verkürzt werden, was zu einer Verbesserung der pünktlichen Ankunft anderer Flugzeuge beiträgt.

Gespräch mit der verantwortlichen Person

Herr Tanii aus der Abteilung Operation Management & Planning, ANA AIRPORT SERVICES CO., LTD

Warum haben Sie diese Initiative in Betracht gezogen?

Das zu koordinierende Vorfeld war diesmal ein Hindernis für den pünktlichen Betrieb, denn wenn sich die Abflüge mit Flugzeugen von einem anderen Bereich des Vorfeldes stauten, musste eines der Flugzeuge auf die Abflugserlaubnis warten. Um den pünktlichen Betrieb zu verbessern und ihn umweltfreundlicher zu gestalten, haben wir mit dem CAB (der japanischen Luftfahrtbehörde) des MLIT (Ministerium für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus) zusammengearbeitet und den Betrieb ohne "push back" beschlossen.

Welche Tests haben Sie vor der Implementierung durchgeführt?

In Zusammenarbeit mit der japanischen Luftfahrtbehörde haben wir die Sicherheit der folgenden drei Aspekte bestätigt um den Abflug ohne Zurückschieben zu ermöglichen:

  1. Es musste ein Platz für Wartungspersonal und Bodenmitarbeiter am Flughafen sichergestellt werden, an dem sie warten können.
  2. Wir haben sichergestellt, dass ein ausreichender Abstand zwischen der Flügelspitze des Flugzeugs und der Infrastruktur des Flughafens besteht, da das Flugzeug zwischen vorhandenen Anlagen wie bspw. Lichtmasten hindurchfahren muss.
  3. Wir mussten gewährleisten, dass die aus dem Flugzeugtriebwerk ausgestoßene Luft, dem sogenannten Triebwerkstrahl, die Umgebung nicht beeinträchtigt.

Ist dies auch auf einem anderen Vorfeld möglich?

In Anbetracht der Anlagen wie der Boarding-Brücken um das Vorfeld, der Entfernung zwischen der Flügelspitze des Flugzeugs und möglichen Hindernissen sowie der Auswirkungen von Triebwerkstrahlen nach hinten gibt es nur eine begrenzte Anzahl von Vorfeldern, die für den selbstständigen Abflug geeignet sind.

Zur weiteren Reduzierung der CO2-Emissionen.

Da die Verkürzung der Fahrzeit zu einer CO2-Reduzierung führt, werden wir weiterhin mit der japanischen Luftfahrtbehörde zusammenarbeiten, um Vorfelder zu untersuchen und zu koordinieren, bei denen selbstständige Abflüge möglich sind.

Die ANA Group wird kontinuierlich zur weiteren Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen, indem proaktiv neue Initiativen entwickelt werden, die nicht an traditionelle Konzepte gebunden sind.

SDGs Nr.7 BEZAHLBARE UND SAUBERE ENERGIE
SDGs Nr.12 NACHHALTIGE/R KONSUM UND PRODUKTION
SDGs Nr.13 MASSNAHMEN ZUM KLIMASCHUTZ