2024/08/14
ANA MOTOR SERVICE CO.,LTD. (ANAMS) hat einen Flughafen-Förderbandwagen*1 kurz vor der Ausrangierung von Dieselantrieb zu einem E-Fahrzeug*2 umgebaut.
Die Umrüstung von Bodengeräten auf Elektroantrieb und die Umwandlung in neue Fahrzeugmodelle mittels modernster Technologie ist die erste Initiative dieser Art des japanischen Luftfahrtkonzerns.
Neben den Förderbandwagen gibt es an Flughäfen viele weitere Sonderfahrzeuge, die den Flugbetrieb unterstützen, z. B. Flugzeugschlepper, Treppenautos und Schneepflüge. Diese werden als Luftfahrt-Bodengeräte bezeichnet.
Das Unternehmen ANAMS übernimmt für diese Bodengeräte und Fluggastbrücken zahlreiche Aufgaben wie Reperatur, Wartung, Konstruktion und sogar Vertrieb.
Auf Initiative eines Mitarbeiters von ANAMS, eine hochqualifizierte Ingenieurgruppe der ANA Group, wurde ein Förderbandwagen, der seit 29 Jahren im Einsatz war und verschrottet werden sollte, strukturell umgebaut, und für den Elektrobetrieb mit einem speziellen Akku, Motor und Untersetzungsgetriebe ausgerüstet. All das konnte betriebsintern umgesetzt werden.
Die ANA Group hat sich das mittelfristige Umweltziel gesetzt, „die abseits des Flugzeugbetriebs erzeugten CO2-Emissionen bis zum FJ 2030 um mindestens 33 % zu reduzieren (im Vergleich zum FJ 2019)“. Die Umrüstung von Bodengeräten auf E-Fahrzeuge ist ein wesentliches Element zur Erreichung dieses Ziels.
Mit dem Umbau des Förderbandwagens zu einem Elektrofahrzeug bietet sich die Option zur Wiederbelebung alten Bodengeräts und somit eine Alternative zum Kauf neuer E-Fahrzeuge – ein wesentlicher Beitrag zur CO2-Reduzierung in der ANA Group.
Der Betrieb soll im Sommer 2024 am Internationalen Flughafen Tokio beginnen.
Wir führten ein Interview mit Herrn Kogure und Herrn Uchino von der ANAMS-Abteilung für die Wartung von Bodengerät, die am Projekt zum E-Umbau des Förderbandwagens beteiligt waren.
(Herr Kogure) Dieses Projekt wurde in der Hoffnung ins Leben gerufen, dass ANAMS etwas zum CO2-Ziel für 2030 beitragen kann. Obwohl wir zum Zeitpunkt des Umbaus bereits Elektrofahrzeuge kauften, gab es das dringende Gefühl, dass dies allein nicht ausreichen würde, um unsere mittelfristigen Umweltziele rechtzeitig zu erreichen. Außerdem hielten wir es für verschwenderisch, noch einsatzfähige Fahrzeuge zu entsorgen.
(Herr Kogure) Ich war für das Projekt verantwortlich, das von der Konzeption bis zur Fertigstellung zwei Jahre dauerte, und musste den Fortschritt der Arbeit und das Auftreten von Problemen kontrollieren. Da ich in meinem Beruf hauptsächlich Bodengeräte repariere, war es das erste Mal, dass ich ein Fahrzeug von Grund auf konstruierte. Beim Ausbau und Austausch des gesamten Motors und der Verkabelung eines Fahrzeugs, das zuvor mit einem Dieselmotor ausgestattet war, war der komplett neue Schaltplan eine große Herausforderung. Die Leitungen sind bei einem E-Fahrzeug das A und O, daher war das Erstellen des Schaltplans der zeitaufwändigste Teil. Ich bin sehr froh, dass es am Ende genau so geworden ist, wie ich es mit vorgestellt hatte.
(Herr Uchino) Weil das Datum der betriebsinternen Vorstellung im Voraus feststand, musste das Fahrzeug rechtzeitig bereit sein. Durch zahlreiche Hürden konnten wir es jedoch erst einen Tag zuvor fertigstellen. Wir reparierten das Fahrzeug, und ich werde nie vergessen, wie beeindruckt ich war, als es zum ersten Mal funktionierte. Da außerdem sehr viele Teile für das E-Fahrzeug verwendet wurden, waren der Einkauf und die Organisation dieser Teile sehr schwierig. Wir hatten viele Diskussionen über die Platzierung der Teile, was meiner Meinung nach zu einem zufriedenstellenden Ergebnis führte.
(Herr Uchino) Ein Faktor war, dass der Fahrer bei der Steuerung des Fahrzeugs nicht überfordert sein sollte. Wir haben sichergestellt, dass die Bedienung des Fahrzeugs und des Gaspedals beim Transport von Fracht sich nicht vom Dieselfahrzeug unterscheidet.
Vor allem wollten wir die Verbesserungen vornehmen, ohne die Form des Originalfahrzeugs zu verändern. Es war sehr schwierig, die Teile in das vorhandene Fahrzeug einzubauen, da die Größen der einzubauenden Teile feststanden.
Da das Konzept dem von der ANA Group betriebenen ANA Future Promise Jet&Prop entspricht, wurde das Fahrzeug mit demselben „Wasser und Grün“-Motiv gestaltet wie der Flugzeugrahmen.
Ich kann es kaum erwarten, dass der umgewandelte E-Förderbandwagen den ANA Future Promise Jet&Prop belädt.
(Herr Kogure) Wir planen aktuell, ein zweites und drittes Fahrzeug umzurüsten und konnten in diesem Projekt viele Problembereiche bestimmen. Unsere Herausforderung für die Zukunft besteht darin, diese Probleme zu beseitigen, Wissen und Technik zu sammeln, und das Produkt noch effizienter und hochwertiger zu machen.
Die ANA Group wird auch weiterhin Initiativen zur CO2-Einsparung außerhalb des Flugzeugbetriebs vorantreiben.