2023/12/07
Seit dem 19. September 2023 stellt die ANA Group einige ihrer Bordgerichte für Patienten im Osaka International Cancer Institute zur Verfügung. Dabei handelt es sich um Hauptgerichte, die bei internationalen Flügen in der Economy Class serviert werden. Nach einer Untersuchung oder einem Eingriff in einer medizinischen Einrichtung müssen Patienten oftmals eine gewisse Zeit warten, bis sie die nächste Mahlzeit einnehmen können. Solche Mahlzeiten werden auch als „spätere“ Mahlzeiten bezeichnet, da sie erst zu einem späteren Zeitpunkt nach der Untersuchung serviert werden. Im Folgenden erläutern wir Ihnen, wie die Bordmahlzeiten von ANA als spätere Mahlzeiten zum Einsatz kommen.
Zu Beginn des Projekts tauschten sich ANA und das Osaka International Cancer Institute zum Thema Nahrungsmittel aus. Allgemein wird davon ausgegangen, dass sich eine Krebsbehandlung schnell auf die Nahrungsaufnahme auswirken kann. Im Osaka International Cancer Institute wird jedoch betont, wie wichtig es ist, selbst während des Behandlungszeitraums Nahrung zu sich zu nehmen. In der Praxis müssen die Mahlzeiten an den jeweiligen Patienten und die verschiedenen Phasen seines Krankenhausaufenthalts angepasst werden. Im Gegensatz zu regulären Mahlzeiten, die zu einer festen Tageszeit stattfinden, werden spätere Mahlzeiten abhängig vom Endzeitpunkt einer Untersuchung serviert. Sie sollen auch dann leicht zu verzehren sein, wenn sich der Patient nach der Untersuchung unwohl fühlt oder der Abstand zur nächsten Mahlzeit nur relativ gering ist. Allerdings sind gemäß den Hygienevorschriften für Lebensmittel keine Fertiggerichte zulässig. Die Zubereitung warmer Mahlzeiten zu einem beliebigen Zeitpunkt nach einer Untersuchung stellte daher eine große Herausforderung dar. Als Lösung für das Problem kam die Einrichtung schließlich auf die Idee, sich die Eigenschaften der Bordmahlzeiten von ANA zunutze zu machen.
Bordmahlzeiten können ganz einfach serviert werden, da sie lediglich aufgewärmt werden müssen, während sich das Flugzeug schon in der Luft befindet. Spätere Mahlzeiten werden nach Abschluss einer Untersuchung zubereitet, der genaue Zeitpunkt steht jedoch nicht fest. Durch den Einsatz von Bordmahlzeiten – die nur noch aufgewärmt werden müssen – können Patienten eine warme Mahlzeit genießen, sobald es ihnen nach ihrer Untersuchung gestattet ist. Darüber hinaus eigneten sich die Bordmahlzeiten von ANA aus weiteren Gründen für medizinische Einrichtungen: Sie sind farblich gekennzeichnet, sodass sie bei schlechten Lichtverhältnissen im Flugzeug gut erkennbar sind; die Portionen haben eine angemessene Größe, enthalten die benötigten Nährstoffe und werden in kompakten Verpackungen geliefert; sie haben einen vertrauten Geschmack mit salzarmen Zutaten aus Brühe und Gewürzen. Ausgehend von diesen Eigenschaften diskutierten Ärzte und Ernährungsberater des Osaka International Cancer Institute die Angelegenheit und trafen die Entscheidung, die Bordmahlzeiten als spätere Mahlzeiten auf die Karte zu setzen.
Was hielten sie von dem Projekt?
Herr Ueda: Die Bordmahlzeiten von ANA sind seit Dezember 2020 öffentlich erhältlich und seit August 2023 wurden 1,98 Millionen davon verkauft. Bisher haben wir die Mahlzeiten mit der Erwartung zum Verkauf angeboten, dass die Kunden sie im häuslichen Umfeld servieren würden. Denn wir wollten, dass sie auch zu Hause von der einfachen Zubereitung profitieren und das spannende Gefühl erleben können, auf Reisen zu sein. Dies war das erste Mal, dass ANA seine Mahlzeiten einer medizinischen Einrichtung angeboten hat. Während unserer Gespräche erhielten wir Einblicke in die aktuelle Situation am Osaka International Cancer Institute, den Zustand der Patienten und weitere Branchenthemen, mit denen wir zuvor nicht in Berührung gekommen waren. Nachdem ich das Krankenhaus besucht und erfahren hatte, wie wichtig Mahlzeiten im Verlauf einer Krankheit und Behandlung sind, formte sich in mir der Gedanke, dass ich mich persönlich sehr freuen würde, wenn die Bordmahlzeiten von ANA die Patienten aufheitern könnten und sie das Gefühl hätten, in einem Flugzeug zu sitzen – wenn auch nur ein klein wenig. Durch die Bereitstellung von Bordmahlzeiten in dieser medizinischen Einrichtung konnte ich mich daran beteiligen, eine Lösung für die Probleme zu finden und so vielen Menschen wie möglich eine Freude zu bereiten.
Mit welchen Schwierigkeiten hatten Sie zu kämpfen?
Herr Ueda: Es war das erste Mal, dass wir eine medizinische Einrichtung mit unseren Mahlzeiten beliefert haben. Daher konnten wir viel lernen. Zunächst mussten wir ihre Standards erfüllen, was eine Analyse der Zutaten und Nährstoffe unserer Bordmahlzeiten erforderlich machte. Darüber hinaus musste auch die Klinik Möglichkeiten in Betracht ziehen, wie sichergestellt werden kann, dass das Aufwärmen und Servieren der späteren Mahlzeiten zu variierenden Zeiten das Personal während der eigentlichen Essensausgabe nicht belasten würde. Nach Beginn der spezifischen Koordinationsphase musste das Programm aufgrund der landesweiten Engpässe im Gesundheitswesen im Zuge der Corona-Pandemie sogar einmal ausgesetzt werden. Im Mai dieses Jahres wurde die Covid-19 jedoch als „Infektionskrankheit der Klasse 5“ eingestuft und die Umsetzung der Änderungspläne wurden wieder aufgenommen, nachdem sich die Infektionslage beruhigt hatte. Wir freuen uns sehr, dass wir den Patienten nun endlich diesen Service anbieten können. Wir hoffen, dass die Patienten mit unseren Bordmahlzeiten trotz Appetitlosigkeit zum Essen motiviert werden und sie sich freuen, die besonderen Aromen auch außerhalb des Flugzeugs genießen zu können. Wir möchten weiterhin versuchen, so vielen Menschen wie möglich eine Bordmahlzeit anzubieten.
Dr. Iijima: In der modernen medizinischen Versorgung wissen wir, dass ein gutes Ernährungsmanagement maßgeblich zu einem besseren Behandlungsergebnis beiträgt. Außerdem ist es wichtig, den Ernährungszustand eines Patienten aufrechtzuerhalten und dabei den Fokus auf „Essen“ zu setzen. Die herkömmliche Krankenhauskost sollte den Patienten während des Krankenhausaufenthalts lediglich mit Nahrung versorgen. Auch wenn medizinische Einrichtungen keine Restaurants sind, suchen wir heute nach Speisen mit Nährstoffen, die sich förderlich auf den individuellen Gesundheitszustand des Patienten auswirken. In manchen Phasen ihrer Erkrankung haben Patienten möglicherweise keinen Appetit und der Geschmack, das Aussehen und sogar die persönliche Vorliebe müssen stärker als sonst berücksichtigt werden. Natürlich ist die Ernährungstherapie zur Unterstützung des Essverhaltens eine medizinische Grundbehandlung. Trotzdem ist uns die Integration hochwertiger Lebensmittel ein Anliegen und wir möchten damit weiterhin zum Behandlungsfortschritt beitragen.
ANA wird auch in Zukunft Partnerschaften fördern, um die Gesundheit der Menschen durch Nahrungsmittel zu unterstützen und ihnen eine Freude zu bereiten.